Im Masterstudium des FB Kommunikationswissenschaft werden semesterübergreifende Lehrprojekte angeboten. Diese werden nun einzeln vorgestellt.

Lehrprojekte

Projekt: Fremdes Salzburg

Die Globalisierung und der globale Austausch an Menschen, Dienstleistungen und Produkten lösten einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel aus, der in diesem Projekt filmisch visualisiert wird. Es kommt zu einem Prozess der kulturellen, wechselseitigen Vermischung, der weder zu einer Einheitskultur (Konvergenz) führt, noch die Kulturen im Sinne einer Divergenz abschottet und isoliert. Im Sinne der Glokalisierung (vgl. Robertson 1995) wird zwar das Lokale vom Globalen beeinflusst, jedoch nicht komplett vereinnahmt. Es zeigt sich, dass sich „multiple Modernen“ (Eisenstadt 2000), daher eine Vielzahl an Modernen, ausbilden. Kulturelle Lebensformen sind heute daher als „große geologische Platten“ (Schwinn 2006: 205) zu verstehen, die durch tektonische Verschiebungen aufeinandertreffen und Konflikte erzeugen.

In diesem Projekt machen wir uns auf die Suche nach diesen großen geologischen Platten, indem wir kulturelle Verschränkung, Verflechtungen und Verzahnungen aufspüren. Zu Beginn recherchieren, sammeln und evaluieren wir alles rund um die Idee zum Thema „Fremdes Salzburg“. Als Basis zur Entwicklung der Konzepte wird mit engagierten Einrichtungen, Personen und Projekten Kontakt aufgenommen (z.B. Friedensbüro, Stadtarchiv, Südwind, Afro-Asiatisches Institut, Apropos, Radiofabrik etc.) und es sind dazu Recherchebesuche geplant.

Es gilt dabei Akteure, Situationen und Drehorte ausgehend von dramaturgischen Vorüberlegungen vorab festzulegen und die sich daraus ergebenden Entwicklungen zu dokumentieren. Eine „Scripted Reality“ im Sinne von vorgeschriebenen Handlungen und Dialogen wird nicht verfolgt. Interviews hingegen sind – sowohl als in Situ Frage als auch in gesetzter Form – erwünscht. Abhängig von der Konzeption ist es auch möglich, „künstliche“ Handlungsträger etwa in Form eines Rechercheurs (für die Selbstthematisierung) in das filmische Handlungsfeld einzubinden.

In den beiden Übungen (Wintersemester 2021/22) werden sowohl filmische als auch inhaltliche Grundlagen erarbeitet. Die Filmaufnahmen (Drehphase, Schnitt, Nachbearbeitung etc.) finden dann im Sommersemester 2022 statt. Ein gemeinsamer öffentlicher Semesterabschluss mit einem Screening der Filme ist im Gespräch.



Zeiten:

Wintersemester 2021/2022 (Ü1 + Ü2): montags, 13:00 bis 15:00 Uhr + dienstags 13:00 bis 17:00 Uhr (14 täglich)

Lehrende:

Assoz.-Prof. PD Mag Dr. Thomas Herdin (Übung 1)
Ass.-Prof. Dr. Alois Pluschkowitz (Übung 2)

Projekt: Digital Platform Policy

Digitale Plattformen einschließlich der so genannten „Social Media“ pflügen das Gefüge der öffentlichen Kommunikation um. Das in den Anfangsjahren geltende Paradigma der unbeschränkten Internetfreiheit ermöglichte den digitalen Plattformen den Aufstieg zu globalen Superkonzernen, die sich geschickt, mit Vorsatz und durchaus strategisch in Positionen manövriert haben, die sich der Regulierung weitgehend entziehen.
Das Lernziel des Projektes besteht darin, die Stärken und Schwächen der von digitalen Plattformen dominierten öffentlichen Kommunikation zu analysieren und zu verstehen. Ein solches Stärken-/Schwächenprofil sollen die Studierenden aus der Literatur und aus einem Katalog empirischer Arbeiten erstellen und medienpolitische Antworten erarbeiten. Darauf aufbauend sollen die Studierenden lernen, kleinere, problemzentrierte Forschungsarbeiten selbstständig durchzuführen und im Rahmen von zwei Workshops auf internationaler Ebene (in Kaunas, Litauen, und in Braga, Portugal) zur Diskussion zu stellen. Schließlich werden die gesammelten Erkenntnisse zu Seminararbeiten verarbeitet, die dann vorzugsweise in unserem Online-Journal kommunikation.medien veröffentlicht werden,.

Bei den Forschungsarbeiten kommt ein kompetitives Element ins Spiel: Nach Abschluss des Lehrprojektes findet im Frühjahr 2023 in Venedig eine „Schule“ für Dissertant:innen und Masterstudierende statt, die von den beteiligten Universitäten beschickt wird (und auch ECTS Punkte vergibt). In beschränktem Umfang kann die PLUS dort Studierende nominieren. Die Verfasser:innen der besten Arbeiten aus dem PJ haben Gelegenheit, während der Osterferien 2023 diese „EuromediApp“-Schule kostenlos zu besuchen.



Zeiten:

Beginn: März 2022 (Sommersemester: Übung)
Abschluss: Januar 2023 (Wintersemester: Übung und Seminar)

Lehrende:

Univ.-Prof. Dr. Josef Trappel und Dr. Tales Tomaz

Unterrichtssprache: deutsch

Projekt: Open-Access-Journal kommunikation.medien:
Schwerpunktthema Digitale Kulturen und Datafizierung

Im Rahmen des Masterprojekts „Open-Access-Journal kommunikation.medien: Schwerpunktthema Digitale Kulturen und Datafizierung“ (Special Issue: Digital Cultures and Datafication) veröffentlichen die Studierenden die 14. Ausgabe des kommunikationswissenschaftlichen Open-Access-Journals kommunikation.medien (http://eplus.uni-salzburg.at/JKM). kommunikation.medien wird seit 2012 einmal jährlich vom Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg im Rahmen von Master-Lehrveranstaltungen herausgegeben. Als Lehrveranstaltung verfolgt k.m die Ziele Masterstudierenden Formen des digitalen Publizierens näher zu bringen, sie eigenverantwortlich an der Produktion, Redaktion und Herausgabe eines wissenschaftlichen Journals mitwirken zu lassen und das Open-Access-Format in der Medien- und Kommunikationswissenschaft zu fördern.

In den insgesamt drei Kursen des Masterprojekts werden alle Aufgaben und Prozesse rund um den Publikationsprozess kennengelernt und unter Anleitung gemeinsam bewerkstelligt, angefangen beim Erstellen eines Call for Papers, über die Auswahl der eingereichten Abstracts, Begutachtung der Beiträge und Organisation des Peer-Review-Verfahrens, bis zur finalen Korrektur und Layoutierung der zu veröffentlichenden Texte. Eine zweite Säule des Projekts stellt die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Schwerpunktthema „Digitale Kulturen und Datafizierung“ dar. Die Studierenden werden dabei begleitet einen Beitrag für k.m auf Basis eigener literaturbasierter oder empirischer Forschung zu verfassen und erhalten hierfür fundierte Einblicke in das Forschungsfeld. Das Schwerpunktthema ist aber nicht nur leitend für die schriftliche Arbeit der Studierenden, sondern findet auch im Call for Papers und in weiteren Beitragsformaten Berücksichtigung, sodass auf dieser Basis eine thematisch aufeinander abgestimmte und inhaltlich zusammenhängende Ausgabe von k.m erarbeitet werden kann.

Zeiten:

Wintersemester 2021/2022 (Ü1 + Ü1): montags, 16:00 bis 19:15 Uhr
Sommersemester 2022 (Seminar): montags, 17:15-18:45 Uhr

Lehrende:

Ass.Prof.in PD Mag.a Dr.in Ricarda Drüeke (Übung 2)
Mag.a Dr.in Corinna Peil (Übung 1, Seminar)