Das Forschungsprojekt „Euromedia Ownership Monitor“ (EurOMo)

Das Projekt Euromedia Ownership Monitor (EurOMo) ist ein von der Europäischen Kommission kofinanziertes Forschungsprojekt im Rahmen des European Democracy Action Plan. Es wird am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg unter der Leitung von Josef Trappel und Tales Tomaz durchgeführt.

Zielsetzung

Ziel des Projekts ist die systematische Erhebung, Analyse und Darstellung von Eigentums- und Kontrollverhältnissen der wichtigsten Nachrichtendienste in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Damit soll ein Beitrag zur strukturierten Beobachtung von Medienpluralismus und Transparenz in der Medienlandschaft geleistet werden.

Projektbeschreibung

Dieses Projekt zielt darauf ab, die bestehenden Datenbanken und Risikobewertungen des Pilotprojekts „Euromedia Ownership Monitor“ zu aktualisieren und dessen Mediendatenbank zu erweitern, einschließlich Kanälen und Konten auf sehr großen Online-Plattformen (VLOPs), die für die Nachrichtennutzung in jedem EU-Mitgliedstaat (MS) relevant sind. Am Ende dieses Projekts werden wir eine Website mit einer vollständig aktualisierten und erweiterten Datenbank der meinungsbildenden Medien in jedem MS, einer vollständig aktualisierten Datenbank der nationalen Gesetze zur Transparenz der Medienbesitzverhältnisse, narrativen Länderberichten, interaktiven Grafiken, die die nationalen Medienbesitzstrukturen und länderübergreifenden Medienaktivitäten zeigen, sowie einer Bewertung der Risiken für die Transparenz der Eigentumsverhältnisse und Kontrollstrukturen, die sich aus der Eigentumsstruktur, den Managementvereinbarungen, den wirtschaftlichen Bedingungen, den Vertriebskanälen und dem regulatorischen Rahmen jedes Landes ergeben, präsentieren. Dies wird politischen Entscheidungsträgern und der breiten Öffentlichkeit solide Belege für den Umfang der Transparenz der Medienbesitzverhältnisse in der EU liefern und damit das Hauptziel dieser Ausschreibung erfüllen.

Inhalte und Methodik

EurOMo basiert auf der Arbeit der Euromedia Research Group, einem Netzwerk europäischer Medienforscher:innen mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Medienpolitikforschung. Das Projekt stellt eine einheitliche Datengrundlage zur Verfügung, die folgende Komponenten umfasst:

  • Erhebung von Informationen über Eigentümerstrukturen zentraler Nachrichtenmedien in allen EU-Staaten

  • Dokumentation der gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Medientransparenz und Medienkonzentration

  • Analyse grenzüberschreitender Netzwerke von Medienunternehmen

  • Entwicklung eines Vergleichsindexes zur Einschätzung des Transparenzniveaus in den jeweiligen Ländern

Die Ergebnisse werden über eine zentrale Plattform öffentlich zugänglich gemacht:
🔗 https://media-ownership.eu

Projektleitung

Josef Trappel

Josef Trappel, Universitätsprofessor für Kommunikationspolitik und Medienökonomie leitet den Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg. Er hat Publizistik-, Kommunikations- und Politikwissenschaft studiert, war dann als Sachverständiger für Fragen der Medienpolitik im Bundeskanzleramt in Wien und bei der Europäischen Kommission in Brüssel tätig. Danach leitete der den Bereich Medien und Kommunikation der Prognos AG in Basel, Schweiz. Habilitation an der Universität Zürich.

Tales Tomaz hat seine Doktorarbeit an der Universidade de São Paulo geschrieben und war bis 2018 Dozent an einer brasilianischen Privatuniversität. Aus politischen Gründen hat er Brasilien verlassen und jetzt ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Medienpolitik und Medienökonomie. In seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit befasst er sich hauptsächlich mit kritischen politisch-ökonomischen und philosophischen Aspekten digitaler Medien. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind die ökonomischen Auswirkungen der Platformisierung auf die Nachrichtenmedienstruktur und die Ökonomie von alternativen Digital Information Intermediaries, die auf Free and Open Source Software basieren. Er ist Projektmanager vom Drittmittelprojekt „ Euromedia Ownership Monitor“, das von der EU-Kommission finanziert wird. Er war im Projekt „ Media for Democracy Monitor 2021“ mitwirkend tätig und die Projektbücher mit Josef Trappel herausgegeben.