Tales Tomaz – Konferenz: Die Rolle des Journalismus im digitalen Zeitalter
Tales Tomaz – Konferenz: Die Rolle des Journalismus im digitalen Zeitalter
Am 28. April 2025 nahm Assistenzprofessor Tales Tomaz der Abteilung Medienpolitik und Medienökonomie an einer Veranstaltung der Universität Bergen und des Media Cluster Norway in Brüssel teil.
Unter dem Titel „Truth is up for election, and journalism is on the frontlines“ diskutierten Medienexpert:innen, Journalist:innen, Politiker:innen und Wissenschaftler:innen über die Zukunft des Journalismus in Europa und darüber hinaus. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob und wie Journalismus seine demokratische Funktion im digitalen Zeitalter weiterhin erfüllen kann. Denn die Europäische Union setze mit Initiativen wie dem European Media Freedom Act, dem Defence of Democracy Package und dem geplanten European Democracy Shield zwar bereits wichtige Impulse, gleichzeitig stehe der Journalismus aber vor großen Herausforderungen, wie wirtschaftlicher Instabilität, Einfluss von Algorithmen und die Verbreitung von Falschinformationen, zunehmend ermöglicht durch KI.
In seinem Beitrag beim Panel „Journalistic Weapons“ hob Tales Tomaz die unterschiedlichen Herausforderungen und Möglichkeiten hervor, denen größere und kleinere Medien gegenüberstehen. Während größere Medienorganisationen berichten würden, über zumindest dieselben Ressourcen wie zuvor zu verfügen und dass die Funktion als Watchdog von Management-Positionen zunehmend Unterstützung erfahren, sollen kleinere, lokale und alternative Medienorganisationen mit immer schwierigeren Bedingungen zu kämpfen haben. So befänden sich große Medienhäuser trotz Herausforderungen dennoch in einer Position, in der demokratischen Aufgaben wahrgenommen werden können. Kleine, lokale und alternative Medien, die professionellen Standards gerecht werden, würden sich hingegen zunehmend damit konfrontiert sehen, unter wesentlich schwierigeren Bedingungen zu arbeiten. Zudem leiste die EU zwar bereits wichtige Arbeit zur Verbesserung der Situation der Medienhäuser, stabile finanzielle Rahmenbedingungen und eine geringere Abhängigkeit von Plattformen seien jedoch weiterhin erforderlich.
In seinen Ausführungen stützt sich Tomaz auf Erkenntnisse aus drei europäischen Forschungsprojekten – Resilient Media for Democracy in the Digital Age (ReMed), dem Euromedia Ownership Monitor (EurOMo) und dem Media for Democracy Monitor (MDM), an denen er selbst im Laufe der letzten Jahre beteiligt war. Diese Projekte liefern Einblicke in die strukturellen Bedingungen europäischer Mediensysteme und zeigen, welche politischen und ökonomischen Weichenstellungen nötig sind, um eine unabhängige und demokratisch verankerte Medienlandschaft zu sichern.